Privatinsolvenz – für Kinder ein schlechtes Vorbild

Ein Fall von Privatinsolvenz liegt dann vor, wenn eine Privatperson so hoch verschuldet ist, dass die Schulden mithilfe von Zwangsversteigerung und Pfändung nicht mehr getilgt werden können. Tritt dieser Fall ein, so kann die Person oder das Institut, dem etwas geschuldet wird, ein Insolvenzverfahren vor Gericht einleiten und die Schulden einklagen. Genauso besteht aber auch die Möglichkeit, dass wegen der Zumutbarkeit das Verfahren eingestellt wird und die Restschulden des Zahlungspflichtigen getilgt werden. In jedem Fall ist eine Privatinsolvenz jedoch eine ausgesprochen prekäre Situation, die vor allem Familien in den Ruin treiben kann. Für Kinder ist dies eine doppelt schwere Situation, denn verschuldete Eltern stellen ein schlechtes Vorbild dar.

Kinder gehen – vor allem im jüngeren Alter – in der Regel davon aus, dass ihre Eltern alles richtig machen. Sie verlassen sich bedingungslos darauf, dass ihre Eltern sie versorgen, für das Wohlergehen der Familie sorgen, Verantwortung tragen und den Kindern bewusst und unbewusst beibringen, wie man sich richtig zu verhalten hat. Tritt aber ein Schuldenfall ein, so kann dies verheerende Wirkungen haben. Schon bald wird sich die mit der Rückzahlung der Schulden verbundene finanzielle Last bemerkbar machen. Man kann vielleicht nicht mehr so viel Geld für die Bedürfnisse der ganzen Familie ausgeben, verliert seine Wohnung und Wertgegenstände und damit auch den nötigen Halt, den Kinder im Alltag brauchen. Kinder, welche die Lage verstehen, fühlen sich von ihren Eltern enttäuscht, die einen großen Fehler begangen haben. Die Vorbildfunktion der Eltern leidet darunter sehr stark. Im Erwachsenenalter könnten Kinder selbst einmal in solche Situationen geraten, weil sie sie von ihren Eltern nicht anders kennen. Eltern sollten daher mehr finanzielle Verantwortung zeigen.