Bekomme ich wirklich alle Versicherungszahlungen im Krankheitsfall?

Bekomme ich wirklich alle Versicherungszahlungen im Krankheitsfall?Diese Frage in der Überschrift, ob man wirklich im Notfall die notwendigen Leistungen erhält stellen sich sehr viele Versicherte. Wichtig ist hierbei welche Police man abgeschlossen hat. Außerdem liefert man den Versicherungen Argumente zum Verweigern von Leistungen, wenn man falsche oder unwahre Angaben beim Abschluss der Versicherung gemacht hat. Hierbei unterscheiden sich gesetzliche und private Krankenversicherungen grundlegend. Während die gesetzliche Krankenversicherung eine Grundleistung erbringt, kann man in einer Zusatzversicherung oder einer privaten Krankenversicherung auch Zusatzleistungen und höhere Ansprüche mitversichern. Dies ist gerade bei der teuren Zahnbehandlung oder wenn man im Krankenhaus ist von Vorteil. Auch der Arztservice funktioniert in aller Regel besser, wenn man bei der Anmeldung als Privatpatient auftaucht.

Gesetzliche Krankenversicherung

Die Grundversorgung bei gesetzlich Versicherten soll gut sein, doch leider sieht die Wirklichkeit anders aus. Privat Versicherte werden beim Arzt schneller vorgelassen. Sie bekommen im Krankenhaus Zweibett- oder gar Einzelzimmer und Chefarztvisiten. Sie werden auch mit Speisen besser versorgt und verwöhnt. Zudem kann man teure Zahnersatz oder sonstige Behandlungen mit einem wesentlich kleineren Eigenanteil erhalten.

Selbständige haben in vielen gesetzlichen Kassen im Gegensatz zu Angestellten keinen Anspruch auf Krankengeld. Diese Leistung muss man durch Zusatzbeiträge versichern und in aller Regel erhalten diese auch nicht so lange diesen Schutz.

Angestellte benötigen nach den 6 Wochen Lohnfortzahlung einen gelben Schein vom Arzt. Mithilfe dieser Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hat man Anspruch auf Krankengeld von der gesetzlichen Kasse. Wie lange dieser Anspruch dauert wird Ihnen von der Krankenkasse mitgeteilt. Die Kassen haben aus Kostenersparnisgründen natürlich ein Interesse daran, ihre Mitglieder möglichst schnell aus diesem Anspruch herauszuholen. Aus diesem Grund gibt es Berater, die den Versicherten mit guten Ratschlägen zur Seite stehen und diesen einen Weg schnell heraus zu helfen aus der arbeitsunfähigen Situation. Die Lohnfortzahlung und der spätere Krankengeldanspruch bestehen auch während eines Krankenhausaufenthaltes und einer Reha.

Voraussetzungen für die Zahlung und Höhe des Krankengeldes werden durch die Sozialgesetze festgelegt. Im Jahr 2013 beträgt dieser 70 % des Nettogehaltes der Angestellten. In aller Regel wird dieses für max. 78 Wochen bezahlt, wenn ein und dieselbe Erkrankung ununterbrochen bestehen bleibt. Sollten mehrere Krankheiten zur Arbeitsunfähigkeit führen, so führt die Krankenkasse ein Zeitkonto und wird nach einer so genannten Blockfrist die Zahlungen ebenfalls einstellen. Der Patient müsste sich in diesem Fall beim Sozialamt melden, denn das Arbeitsamt zahlt nur dann Arbeitslosengeld wenn man dem Arbeitsmarkt voll und ganz zur Verfügung steht.

Private Krankenversicherung

Private Krankenversicherungen haben einen viel größeren Spielraum und können den Kunden eine große Palette von Tarifen anbieten. Hier lohnt sich ein Vergleich und man sollte auch genau hinschauen, welche Leistungen im Versicherungsfall zu erwarten sind. Privat Versicherte sind in vielerlei Hinsicht im Vorteil gegenüber denen in der gesetzlichen Kasse. Das beginnt schon bei der Anfrage zu einem Arzttermin und hört bei Zusatzleistungen im Krankenhaus nicht auf. Zudem hat man die Möglichkeit den für sich zu geschneiderten Spezialtarif abzuschließen und nicht 08-15 versichert zu sein.

Lesen Sie Ihre Police genau durch!

Die Versicherung wird sich immer an ihren Vertragstext halten, weshalb die Versicherten diesen kennen sollten und zwar bis zum letzten Punkt oder Komma. Schon die kleinste Abweichung wird von den Versicherungen genutzt, um Leistungen zu verweigern. Schließlich handelt es sich bei Versicherungsunternehmen um ertragsgesteuerte Unternehmen und da wirkt sich naturgemäß jeder Versicherungsfall negativ in der Bilanz aus. Kein Versicherter ist jedoch interessiert an einer Pseudopolice. Deshalb gilt: Renommierte Unternehmen aussuchen und im Bekannten- oder Verwandtenkreis herumfragen welche Erfahrungen diese mit den Versicherern gemacht haben. Auch Internetforen bieten eine gute Plattform für diese Informationen. Allerdings muss man auch hier genau hinschauen wer was berichtet und in wessen Interessen die Aussagen gemacht wurden.