Überziehungskredite auf Dauer nutzen?

Überziehungskredite auf Dauer nutzen?Voraussetzungen für die Gewährung eines Dispositionskredits sind in der Regel lediglich ein regelmäßiges Einkommen, das Mindestalter von 18 Jahren und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Kredit. Bei extremen regelmäßigen und hohen Überziehungen kann es bei einigen Banken zur Kündigung des Überziehungskredites kommen. Der Rahmen des Dispositionskredits beträgt, von Bank zu Bank unterschiedlich, 2 bis 5 Monatsgehälter (netto). Im Vergleich zur Immobilienfinanzierung, die auf Kredite von langer Sicht und zu festgelegten Konditionen basiert, ist der Dispositionskredit ein kurzfristiger, meist kaum geregelter Kredit zur Überbrückung finanzieller Engpässe.

Der Dispositionskredit bringt einige entscheidende Vorteile mit sich. Er kann, wenn überhaupt erforderlich, sehr einfach und unkompliziert beantragt werden. Zudem muss keine festgelegte Summe beantragt werden, sondern die einfache Inanspruchnahme der benötigten Summe reicht aus. Außerdem kann er jederzeit im bewilligten Rahmen wieder genutzt werden, ohne dass besondere Formalitäten geklärt oder Anträge gestellt werden müssen. Kein Kredit ist so flexibel und unkompliziert wie der Überziehungskredit.

Doch selbstverständlich gibt es – wie bei allen Krediten – auch einige Nachteile. So ist der Dispositionskredit auf dem Markt der teuerste Kredit überhaupt. Die Zinsen bewegen sich, je nach Bank, im zweistelligen Bereich und fallen damit nicht selten knapp unter die Wuchergrenze. Zudem besteht ein hohes „Gewöhnungsrisiko“. Wer einmal die Flexibilität und Einfachheit der Überziehung erlebt hat und eventuell im Umgang mit Geld nicht sehr erfahren ist, kommt schnell in die Versuchung, das Konto regelmäßig zu überziehen. Da heute so gut wie überall mit Karte bezahlt werden kann, wird das Girokonto oftmals unbewusst oft und hoch belastet. Der Dispositionskredit eignet sich daher lediglich für kurzfristige Überbrückungen, wie beispielsweise zwischen Fälligkeit der Miete und Gehaltseingang. Für größere Anschaffungen empfiehlt sich eher der Abschluss eines Ratenkredits. Wer bereits in der Schuldenfalle sitzt, sollte das Gespräch mit der Bank suchen und versuchen, den Dispokredit abzulösen (umzuschulden). Alternativen sind hier der Abrufkredit oder der Ratenkredit.