Haushaltsplan erstellen und nicht einhalten?

Wer mit seinen Kreditzahlungen beträchtlich in Rückstand ist, beziehungsweise die Monat für Monat anfallenden Beträge einfach nicht mehr bezahlen kann, hat die Möglichkeit, zu einem Schuldenberater zu gehen. Der wird in aller Regel versuchen, das Dilllemma ohne eine Privatsolvenz beziehungsweise eine eidesstattliche Erklärung zu bereinigen. Mit einiger Disziplin ist es jedoch auch möglich, sich selber aus der drückenden Schuldenfalle herauszuholen.

Möchte man seine Finanzen übersichtlich organisieren, geht kein Weg am Haushaltsplan vorbei. Hier wird peinlich genau aufgelistet, welche Einnahmen monatlich zu erwarten sind, genauso wie die Summe der Schuldenzahlungen, die zu leisten sind. So kristallisiert sich heraus, wie viel Geld letztendlich für die Lebenshaltung übrig bleiben könnte. Ist das Verhältnis zwischen Schulden und Einnahmen noch erträglich, ist es durch die strikte Einhaltung und Begrenzung der finanziellen Mittel mit dem Haushaltsplan möglich, die Schulden langfristig abzubauen. Ist der Verschuldete jedoch nachlässig, lebt weiter über seine Verhältnisse, wird er über kurz oder lang Probleme mit dem Dispokredit bei seiner Bank bekommen. Dieser erste Puffer, wenn das Geld, das monatlich verdient wird, nicht mehr reicht, ist jedoch schon für sich eine bedenkliche Kostenfalle. Bis zu fünfzehn Prozent Zinsen verlangen die Geldinstitute bei einer Überziehung des Girokontos. Einen Kredit aufzunehmen, um die Schulden auf dem Girokonto auszugleichen, bedeutet eine neue monatliche Belastung. So dreht sich die Spirale immer weiter, es besteht die Möglichkeit des sozialen Abstiegs. Finanzielle Probleme bergen die Gefahr, in Abhängigkeiten zu verfallen. Alkoholismus und Tablettensucht bieten sich oft als scheinbare Lösung an. Irgendwann ist es notwendig, eine Privatinsolvenz anzumelden und der Haushaltsplan dann auf einem Niveau, das gar nichts mehr anderes übrig lässt, als ihn einzuhalten, kriminell zu werden oder im Lotto zu gewinnen.