Überschuldung führt zu immer neuen Insolvenzen

Zuerst muss die Frage gestellt werden, wo die eigentlichen Ursachen einer Überschuldung liegen. Doch auch die Folgen der Überschuldungsflut wollen bedacht sein.

Im groben Überblick gesehen, hat die Marktwirtschaft, das System der Industriemächte großen Anteil an der, und so ist die Sache zu sehen, Verarmung vieler Bürger, vor allem des Mittelstandes oder der ohnehin sozial Schwachen. Eine immer aggressivere Werbung beschwört ein Konsumverhalten herauf, das fern von jedem Gleichgewicht mit dem Einkommen steht. Mit günstigen Teilzahlungsangeboten verheddern sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in dem Dickicht der Ratenrückzahlungen. Kommt dann noch der Ausfall von finanziellen Quellen durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit dazu, ist der Weg in die Pleite nicht mehr aufzuhalten. Seit etlicher Zeit gibt es in Deutschland die Möglichkeit der Privatinsolvenz. Ist der Bürger komplett überschuldet, übersteigt die Gesamtsumme der zu bezahlenden Raten das Vermögen des Schuldners um unzumutbare Summen, ist es möglich, die Schulden einzufrieren. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren muss sich der Schuldner nun bemühen, Arbeit zu haben, möglichst viel zurückzuzahlen. Kann er das nicht, erlischt die Schuld trotzdem nach sechs Jahren.

Wie aber kommt es zu der Überschuldungswelle? Die klare Antwort auf diese Frage ist die Wirtschaftskrise in Europa und weltweit. Die Konstellation der Macht hat sich geändert, das Kapital scheint anders verteilt zu sein, ein Umschwung findet statt. Ganz offensichtlich befindet sich die Marktwirtschaft in einer Metamorphose, sie liegt in den Geburtswehen der Globalisierung, die nicht ohne Schmerzen sind. Doch zeichnet sich am Horizont mit viel Optimismus eine vage Demokratisierung ab, die dann auch hoffentlich ihrem Namen gerecht wird.