DGB bezeichnet Finanzierung von „Einstiegsqualifizierung“ als reine Geldverschwendung

DGB bezeichnet Finanzierung von „Einstiegsqualifizierung“ als reine GeldverschwendungDer Vorsitzende des Dachverbandes der Gewerkschaften äußerte sich kritisch zu den Finanzierungsplänen der Regierung zur Sicherung der Einstiegsqualifizierung. Als Grundlage dafür dient der Ausbildungspakt, den die Bundesregierung beschlossen hatte. Der Ausbildungspakt sieht vor, dass mindestens 25.000 Plätze bundesweit für die Einstiegsqualifizierung geschaffen werden.

Jugendliche sollen in diesen Schnupperlehren die Möglichkeit erhalten, sich ausgiebig bei einem Arbeitgeber zu empfehlen. Was dem DGB dabei sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass die Gelder für dieses Projekt aus dem Topf für Langzeitarbeitslose stammen und es keinerlei Verpflichtungen für die Arbeitgeber gibt, denn sie müssen keine Garantie für einen Ausbildungsplatz gewährleisten. Verglichen mit einer privaten Situation würde das bedeuten, dass eine Autofinanzierung aus dem Topf für den täglichen Bedarf genommen wird und das könnte sich kein Kreditnehmer leisten.

Der DGB befürchtet, dass diese Ausbildungsprogramme lediglich dazu führen, dass sich die Wirtschaft immer mehr aus ihrer Verantwortung lösen kann, während der Steuerzahler kräftig zur Kasse gebeten wird. Weniger Ausbildungsplätze würden zur Verfügung gestellt und es würde sich eine schleichende Verstaatlichung der Ausbildung damit ergeben. Natürlich sind sich alle einig, dass Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden müssen und auch die Wirtschaft ihren Teil dazu beitragen muss, doch auch die Solidargemeinschaft muss dafür sorgen, dass auch morgen noch qualifizierte Kräfte zur Verfügung stehen und so wäre vielleicht eine gemischte Finanzierungsvariante denkbar, bei der sich Wirtschaft und Staat gleichermaßen beteiligen, ohne dass dafür große Nachteile für die Steuerzahler entstehen. Doch damit müsste man die Wirtschaft stärker zur Verantwortung ziehen und ob dies möglich ist, müsste sicherlich erst festgestellt werden.