Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen und die Werbung versucht genau hier anzusetzen. Sie präsentiert Produkte von ihrer besten Seite und wer Schokolade liebt, kann den herrlichen Bildern der süßen Verlockung nur schwer widerstehen. Da dieser Mechanismus bei allen Menschen greift, kann die Werbung das Kaufverhalten nachhaltig beeinflussen. Gezielt gesetzte Werbespots in Kinderserien oder Filmen führen dazu, dass der Nachwuchs bestimmte Wünsche entwickelt und oft betteln die Kleinen so hartnäckig, dass das Objekt der Begierde gekauft wird, obwohl es weder gebraucht wird noch lange für Unterhaltung sorgt. Billig produziertes Spielzeug, teure Merchandising-Artikel und ungesunde Süßigkeiten wandern so beim nächsten Einkauf in den Korb und erst Zuhause fragt man sich, ob das alles wirklich nötig war.
Wer eine Monat lang zusammenrechnet, was er an unnötigen Ausgaben getätigt hat, wird schnell feststellen, dass es sich nicht um kleine Summen handelt. Die DVAG wäre glücklich über das zusätzliche Budget und auch selbst kann man ein kleines Vermögen ansparen, wenn die Werbung ihre Wirkung verfehlt. Nicht nur Fernsehspots regen zum Kauf an, auch im Handel sind Werbeaufsteller, Wühltische und Produkte gut platziert, denn eine eigene Berufsgruppe beschäftigt sich damit, wo die einzelnen Waren angeboten werden müssen, damit die Verkaufszahlen stimmen. Eltern können dem Kaufdrang aber gut Einhalt gebieten, wenn sie selbst nicht jedes neue Produkt kaufen und ihren Kindern damit vorleben, dass nicht jeder Wunsch erfüllt werden muss, um glücklich zu sein. Der bewusste Umgang mit seinen Wünschen und eine kritische Haltung gegenüber der Werbung lassen sich anerziehen und nur Eltern, die selbst stark bleiben, können ihren Kindern vorleben, wie man dem Kaufdrang entgeht, der durch die allgegenwärtige Werbung hervorgerufen werden soll.