Schuldenberatung ist eine Tätigkeit, die mit viel Idealismus des Beraters verbunden ist. Die meisten Schuldenberater haben eine Ausbildung zum Sozialpädagogen, Kenntnisse im Finanzwesen und der Juristerei, die sie sich oft in zusätzlichen Kursen angeeignet haben. Eine Ausbildung zum Schuldenberater gibt es diesem Sinne nicht. Theoretisch kann sich jeder Schuldenberater nennen. Die Namen Berater, auf Englisch nicht anderes als Coach oder Consultant, sind nicht irgendwie geschützt.
Das große Plus eines Schuldenberaters ist seine Erfahrung. Er ist, durch die ständige Beschäftigung mit dem Thema, laufend frisch informiert, immer in der Nähe aktuellen Geschehens. Er weiß, wie Ämter und Behörden reagieren, arbeitet eng mit ihnen zusammen. In kleineren Städten ist es durchaus möglich, dass er die einzelnen Sachbearbeiter persönlich kennt, so unter Umständen den Lauf der Dinge beschleunigen oder vereinfachen kann. Auch hat ein Schuldenberater genaue Kenntnisse, wie man an die Gläubiger herantreten kann, weiß aufgrund seiner Erfahrung, welche Formulierungen in Anschreiben Erfolg versprechend sind.
Schuldenberater sind immer auch gleichzeitig Sozialfürsorger. Ihre Tätigkeit impliziert also, dem Ratsuchenden in seiner momentanen Notlage auch sozialpsychologisch beizustehen, Trost zu spenden, aufzumuntern. Denn die Haltung des Schuldners in der momentanen Notlage spielt eine wichtige Rolle. Ist er gewillt, sich auch aus eigener Kraft aus der misslichen Situation herauszuarbeiten oder lässt er die Sache lethargisch über sich ergehen? Motivation ist sicherlich eines der Dinge, die ein Schuldenberater beherrschen sollte. Oft sind Menschen, die vielleicht sogar ohne eigenes Verschulden in diese Zwangslage geraten sind, sehr depressiv, manches Mal sogar suizidgefährdet. In allen Bereichen geschulte Schuldenberater erkennen solche Gefährdungssituationen und können entsprechend intervenieren.