Massig Vorräte kaufen, die nicht unbedingt benötigt werden?

Vor allem die ältere Generation in Deutschland, die noch die Schwierigkeiten von Kriegszeiten mitgemacht hat, weiß eine ausgeprägte Vorratshaltung sicherlich zu schätzen. Neben einem Krieg, der im Moment wohl eher unwahrscheinlich ist gibt es jedoch genügend gewichtige Argumente einen Vorrat an Nahrungsmitteln, Mineralwasser und anderen lebensnotwendigen Dingen zu bevorraten. Eine Unzahl von Katastrophen wäre denkbar. So ist ein Vorrat für ungewisse Zeiten sicherlich eine Sache, die manchen ruhiger schlafen lässt.

Auf der anderen Seite stehen Vorräte, die zum einen verderblich sind, zum anderen wirklich unnötig. Es ist auch eine Manie von Kaufsüchtigen, die Vorratshaltung zu übertreiben. Kaufsucht ist eine Abhängigkeitserkrankung mit denselben Symptomen wie eine körperliche Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen. Der Betroffene leidet unter Entzugssymptomen wie Zittern, Schweißausbrüche, innerer Unruhe. Die Ursachen für Kaufsucht sind zumeist in der Kindheit zu suchen. Der Kauf bedeutet einen Ersatz für die Zuwendung, die der Süchtige in seiner Kindheit nicht erhalten hat.

Die Sehnsucht nach Anerkennung und Bestätigung führen in den Teufelskreis der Kaufsucht. Stress und Ärger werden mit zwanghaftem Konsum betäubt. Der Betroffene versucht das Gefühl der Leere in seinem Leben, sein Empfinden minderwertig zu sein, nicht beachtet zu werden, durch den kurzen Rausch der Sinne beim Kauf zu kompensieren. Gleich nach der erfolgten Ausschüttung der Glückshormone durch den Konsum aber folgt die Depression, Frust über die Tatsache sich nicht unter Kontrolle zu haben. Der Betroffene wird wieder einkaufen, um die Schuldgefühle zu betäuben. Der Kauf gibt ihm das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Ich kaufe, also bin ich jemand. Außerdem, so wird man zu hören bekommen, sind das alles nur Sonderangebote gewesen. Durch den Kauf wurde eine Menge eingespart.